23. Dezember 2008

Merry X-Mas and a Happy New Year

Liebe Familie, liebe Freunde,
Wir wuenschen Euch allen ein wunderschoenes Weihnachtsfest, leckere Festgaense, viele Geschenke und einen guten Start ins neue Jahr! Wir werden fest an Euch denken, wenn wir unsere Weihnachts-Cocktails am Strand schluerfen ;-) Rasende Weihnachtsgruesse aus Kambodscha...



Alles Liebe
Clarissa & Till, Anna & Nico

Dear friends and travelmates,
We wish you a Merry Christmas, a great feast, loads of presents and a Happy New Year 2009! Hope to see you again soon.
All the best and big hugs,
Clarissa & Till, Anna & Nico

Aus der Reise-Rezeptekueche

Man nehme 1 Paar reisender Muenchner Wuerstl sowie 1 Paar ausgelaugter Zuercher und lege sie 4 Tage lang gemeinsam auf Don Det (4000 Islands, Suedlaos) ein. Bereits nach den ersten Stunden hat sich eine extrem vergnuegte und relaxte Masse gebildet. Je nach Belieben werden nun Haengematten, Skatspiele, Tubing-Tubes und Fahrraeder hinzugegeben. Einen ganz besonderen Pfiff gibt hierbei ein ausgiebiges Laos BBQ bei Sonnenuntergang.

From Laos

Nach 4 Tagen wird diese nun vollkommen entspannte Mischung mit einer Messerspitze Kultur (Wat Phu bei Champasak, Laos) gewuerzt - aber nicht zu viel. Den hinzuzufuegenden feinen Arabica-Geschmack und die erfrischende Prise eiskalten Wasserfallwassers erhaelt man durch ein ganztaegiges Trekking im Laotischen Kaffeeanbaugebiet Bolaven.

From Laos

From Laos

Man gibt die Muenchen-Zuerich-Mischung als naechstes 45 Minuten lang in ein Laotisches Propellerflugzeug (nach Siem Reap, Kambodscha) und schuettelt sie kraeftig durch. Um eine abenteuerliche Note zu erhalten, roestet man die Mischung anschliessend 3 Tage hintereinander bei konstanten 30 Grad in den Tempelanlagen Angkors (Kambodscha) durch und laesst sie Indiana Jones spielen. Einige 100g Schokolade aus dem Blue Pumpkin (Konditorei in Siem Reap) versuessen das Abenteuer.

From Kambodscha

From Kambodscha

From Kambodscha

Fuer eine angemessene Menge Adrenalin wird nun eine Fahrt auf dem Bambootrain (Battambang, Kambodscha) sowie zwei einstuendige Tuk-Tuk-Fahrten ueber eine Schlagloecherpiste empfohlen. Alternativ wurde eventuell bereits auf der Bootsfahrt von Siem Reap nach Battambang genuegend hiervon produziert.

From Kambodscha

Zum Abschluss fuegt man 2 Tage Kulturprogramm in Phnom Penh hinzu und laesst das Ganze nochmals 9 Tage, am besten ueber Weihnachten und Neujahr, auf einer Kambodschanischen Insel ruhen. FERTIG!

4. Dezember 2008

Von kleinen Laoten und grossen Elephanten

Inzwischen sind wir im relaxten Luang Prabang, der alten Koenigsstadt von Laos, gelandet und haben uns von dem gelassenen "way of life" der Laoten komplett anstecken lassen. Kurz bevor es in Bangkok ungemuetlich wurde, hatten wir uns nach zwei vollgepackten Orga-Tagen mit dem Nachtbus nach Chiang Rai im Norden Thailands aufgemacht. Von dort sprangen wir dann gleich auf den naechsten "local bus" zur laotischen Grenze und setzten ueber den Mekong nach Huay Xai, einem laotischen Grenzort, ueber. Hier angekommen waren wir zunaechst nicht sehr von Laos angetan, aber der Charme von solchen Grenzorten haelt sich eben auch in "Grenzen" :-) Am naechsten Tag machten wir uns direkt weiter nach Luang Nam Tha, einem Ort weit im Norden von Laos in der Naehe der chinesischen Grenze, von dem aus man schoene Treks in den Urwald und zu kleinen, von der Zivilisation abgeschnittenen, Doerfern unternehmen kann. Nur leider laeuft es manchmal eben nicht so, wie es soll auf einer Reise, und so kam es, dass zuerst ich und dann Clarissa von Magen-Darm-Problemen heimgesucht wurden, so dass wir unseren bereits gebuchten 2-Tages-Trek schweren Herzens stornieren mussten. Dennoch fanden wir die 4 Tage, die wir in dem kleinen Bergdoerfchen verbrachten, sehr erholsam, insbesondere nach der ganzen Reiserei in Myanmar und dann ueber Bangkok nach Laos. Auch die Einheimischen hier waren schon wesentlich freundlicher als die Jungs an der Grenze... allerdings waren durch Myanmar unsere Erwartungen an die Freundlichkeit von Einheimischen auch in ziemlich hohe Sphaeren gestiegen ;-) Am Ende hatte ich wenigstens eine Halbtagestour mit dem Mountainbike durch die naehere Umgebung von Luang Nam Tha unternehmen koennen und so ein Minimalprogramm absolviert.
Gesundheitlich wieder voll etabliert ging es dann vor fast einer Woche weiter nach Luang Prabang.
Blick ueber Luang Prabang:
From Laos

Die Busfahrt fuehrte uns durch atemberaubende Berg- und Huegellandschaften, die uns nochmal darin bestaetigten, dass wir wohl wieder hierher kommen muessen, um das nachzuholen, was wir nun durch Zeitmangel und Krankheit bedingt einfach auslassen mussten. In Luang Prabang angekommen, haben wir uns dann endgueltig von Land und Leuten einnehmen lassen und beschlossen, hier fuer ein paar Tage unser Lager aufzuschlagen und nun auch endlich wieder aktiver zu werden. So waren wir 2 Tage auf einem Elephantencamp, bei dem man lernt, selbst einen Elephanten zu reiten. DER ABSOLUTE HAMMER! Diese Tiere sind einfach wunderbar liebenswuerdig, riesig und trotzdem noch unheimlich grazil, wenn sie ganz vorsichtig einen Fuss vor den anderen setzen. Eines der Highlights war auf jeden Fall das Bad im Fluss mit den Elis!

From Laos

Am zweiten Tag des Elephantencamps stand, nach einer eisig kalten Nacht, dann auch noch ein wenig Sport auf dem Programm und so waren wir ca. 2 Stunden Kayaken... das Reiten auf den Elephanten war allerdings auch nicht ganz ohne gewesen und so spueren wir diverse Koerperteile immer noch...
Gestern haben wir dann einen eintaegigen Kochkurs gemacht, um die leckeren Gerichte, die wir hier die ganze Zeit geniessen, auch zu Hause mal zu kochen. Hat viel Spass gemacht und auch die interkulturelle Note kam beim Essen von frittierten Maden nicht zu kurz :-)

From Laos

... die Dinger schmecken uebrigens echt gar nicht so schlecht - geht so in Richtung knusprige Erdnuesse! Ach ja, das Essen hier in Laos und speziell in Luang Prabang ist natuerlich auch eine willkommene Abwechslung, nach dem recht durchschnittlichen Essen in Myanmar. Hier gibt es besten Kaffee, Croissants und frische Baguettes (gepriesen seien die franzoesischen Kolonialherren), aber natuerlich auch extrem leckeres laotisches Essen, das in aller erster Linie aus Fleisch oder Fisch und "sticky rice" "mit scharf" in jeglicher Form besteht (daher auch der Kochkurs).
Ansonsten waren die Tage in der letzten Woche auch immer wieder von Recherchen zur Situation in Bangkok gepraegt. Mit wachsender Sorge beobachteten wir die Lage, da ja Anfang naechster Woche Anna und Nico zu uns stossen werden, die eigentlich ueber Bangkok nach Laos fliegen sollten. Inzwischen haben die beiden zum Glueck einen anderen (leider auch extrem beschwerlichen) Weg gefunden. Sie werden ueber Seoul, Phnom Penh und Vientiane fliegen muessen und dadurch erst einen Tag spaeter zu uns stossen als geplant. Aber jetzt sind wir einfach nur froh, dass sie eine Loesung gefunden haben und wir bald zusammen reisen werden.
Morgen werden wir uebrigens nach einer wunderbaren Woche in Luang Prabang doch endlich den Bus nach Vientiane nehmen und zwei Tage dort bleiben, bevor wir weiter nach Pakse fahren, ganz im Sueden des Landes. Dort werden wir hoffentlich am 10. Dezember Anna und Nico in Empfang nehmen und dann werdet ihr auch bald wieder von unseren Abenteuern erfahren.

21. November 2008

Burmese Days* - Im Land der Winker

Auf die beliebte Frage nach eines der Lieblingslaendern unter den von uns bereisten, haben wir seit heute eine neue Antwort: Myanmar. In diesem Post werden wir Euch nur einige wenige unserer vielen Eindruecke und Erlebnisse vermitteln koennen, alles andere wuerde den Rahmen sprengen. Wir hatten im Vorfeld lange ueberlegt, ob wir nach den juengsten Ereignissen und der generellen Situation des Landes wirklich nach Myanmar fahren sollten. Aber die Pros ueberwogen und wir sind sehr froh, dass wir diese Reise angetreten haben. Nach ueber einem halben Jahr auf Reisen in fantastischen Laendern mit sehr netten Menschen hat uns Myanmar nochmal ueberrascht und uns sowohl sehr beeindruckt, als auch emotional sehr mitgenommen. Vor allem die Burmesen, die sich noch im traditionellen Longyi (langer Wickelrock) kleiden, unentwegt Betelnuesse kauen und ein sehr auffaelliges Make-Up tragen, welches auch als Sonnenschutz dient. Sie sind einfach wahnsinnig freundlich und liebenswuerdig und ihr groesstes Hobby scheint wildes Zuwinken und Lachen zu sein - auch wenn sie unter ihren Lebensumstaenden sicher nicht viel zu lachen haben. Natuerlich gibt es in den Touristenhochburgen, in denen momentan allerdings kaum Touristen sind, auch sehr aufdringliche Typen, aber der ueberwiegende Teil der Menschen hat sich seine Natuerlichkeit bewahrt. Insbesondere auf dem Land, wo man mit einer solchen Herzlichkeit empfangen wird, dass es fast unangenehm ist.
Kulturell hat Myanmar auch so einiges zu bieten. Man kann sich kaum vorstellen, dass es in irgendeinem anderen Land noch mehr Pagoden...

From Myanmar

Buddhastatuen, die teilweise schon mit von Glaeubigen angebrachten Goldblaettchen uebersaeht sind,...

From Myanmar

sowie Moenche, Nonnen und Kloester (vor allem teakhoelzerne)...

From Myanmar

geben kann, denn von diesen ist das burmesische Alltagsbild gepraegt. Die Pagoden ragen meist golden in den Himmel und beherbergen unzaehlige Buddhafiguren, die irgendwie alle auf ihre Art besonders sind (siehe Fotoschau). Viele Moenche, die wir getroffen haben, waren eher reserviert, doch einige mutige suchten den Kontakt und wir mussten immer aufpassen, was wir sagen konnten. So sassen wir z.B. an einem Tag mit dem Abt eines Teakholzklosters bei Tee und Keksen (man wird hier staendig eingeladen), was jedoch etwas eigenartig war, denn er sprach kein Wort englisch und ein Dorfbewohner wurde herbeigerufen, der wiederrum mit seinem gebrochenen Englisch zu uebersetzen versuchte. An dieser Stelle sei erwaehnt, dass wir uns wirklich bemueht haben, die Landessprache zu erlernen, aber irgendwie verstanden uns die Einheimischen nie... An einem anderen Tag tauschten wir im Innenhof eines Klosters mit einem interessierten Moench die neuesten Championsleague-Ergebnisse aus, denn Fussball steht in Myanmar ganz weit oben. Ebenfalls alltagspraegend ist die Zeit, die irgendwann stehen geblieben zu sein scheint - "dank" des Regimes. Wir haben noch nie so alte und abenteuerlich zusammengebastelte Autos und Busse gesehen, die Strassen sind katastrophal und man durchquert gerne mal Fluesse oder Off-Road-Pisten (die 8 bis 18-stuendigen Busfarten hier gehen in unsere Analen der schlimmsten Fahrten unserer Reise ein), Telefone gibt es kaum (man entdeckt zwischen manchem Gemuesestand eines, siehe Bild der Woche), von Handies ganz zu schweigen (aber: ganz vereinzelt gibt es sie) und natuerlich geht der Strom gerne mehrmals taeglich floeten. Und wenn man dann ab und an blitzblankgeputze neue Autos oder Militaers durch die heruntergekommenen Strassen fahren sieht, dann muss man echt an sich halten... Was uns allerdings ueberrascht hat war der doch verhaeltnismaessig gute Internetzugang. Gmail und Spiegel.de funktionierten reibungslos, allerdings war unser Blog gesperrt.
3 Wochen lang erkundeten wir also das "Land der Winker". Was wir nicht zu Fuss erledigen konnten wurde mit Trishaw (Fahrradtaxi), Pferdekutsche, Boot und Kanu, eigenem Fahrrad, zu dritt auf einem Moped, auf der Ladeflaeche von Trucks sitzend oder per Taxi bewaeltigt.
Ankunftsort war YANGON, die ehemalige Hauptstadt des Landes, die als Hauptattraktion die beruehmte Schwedagon Pagode zu bieten hat (besonders schoen bei Sonnenuntergang):

From Myanmar

In Yangon bekamen wir auch gleich einmal ein Gefuehl davon, wie es in Myanmar so laeuft. Denn als wir ein altes, fast nicht als solches erkennbares, Gerichtsgebaeude fotografierten, schrillte sofort die Trillerpfeife eines Militaers auf und wir wurden darauf hingewiesen, dass man hier nicht fotografieren duerfe. Zum Glueck blieb es bei dieser Ermahnung, danach nahmen wir uns ziemlich in Acht. Mit dem Nachtbus ging es ueber den besten Highway des Landes nach MANDALAY, einer lebendigen Stadt, umgeben von beeindruckenden antiken Staedten und Staetten:

From Myanmar

(Schiefer Turm in Imwa)

From Myanmar

(Amarapura: die laengste Teakbruecke der Welt)

From Myanmar

(Haus der vielen Buddhas in Sagaing)

From Myanmar

(Diese Pagode in Mingun beherbergt einen Fussabdruck Buddhas)

Zu unserem neuen Hobby wurde hier das Teetrinken in einer der zahlreich vorhandenen Teestuben auf den Buergersteigen und das Essen von indischen Chapaties. Zum Wochenende fuhren wir, auf vielfaches Anraten der Einheimischen, nach Pyin U Lwin, einem Bergort nahe Mandalay, in den sich dessen Bewohner gerne zurueckziehen, wenn es in Mandalay zu heiss wird. Ein guter Tipp, denn wir besuchten hier u.a. auch mal ein Dorf, das etwas ab vom Schuss war und uns einen Eindruck des harten Landlebens gab. Und dennoch: wir wurden mit einem breiten Lachen begruesst, bewinkt und durch das Dorf begleitet. Weiter ging unsere Route nach BAGAN, wo wir 2 1/2 Tage lang einige der dort zu findenden 4000 Pagoden mit ihren teilweise sehr schoenen Wand- und Deckenmalereien begutachteten und es uns zum Sonnenuntergang auf einer der vielen Tempel bequem machten:

From Myanmar

Unsere schrecklichste Busfahrt hatten wir dann von Bagan zum Inle Lake: 13 Stunden Fahrt in einem "Local Bus", beginnend um 3.30 Uhr morgens. "Local Bus" bedeutet, dass die Doppelbaenke, auf denen man zu zweit sitzt, viel zu eng sind, das Gepaeck in jeden erdenklichen Winkel des Buses gequetscht wird, bis auch noch die letzte Beinfreiheit verloren geht und der in keinster Weise gefederte Bus natuerlich erst dann losfaehrt, wenn auch der Mittelgang und das Dach mit Passagieren besetzt ist. Zur Erholung gab es zum Glueck 2 Tage INLE LAKE! Wir genossen die Ruhe und Schoenheit des Sees in vollen Zuegen, machten Boots- und Kanutouren zu mehreren schwimmenden Doerfern, Pagoden und Kloestern, beobachteten die Fischer mit ihren eigenartigen Fussrudertechniken, sahen unseren ersten Wasserbueffel...

From Myanmar

From Myanmar

und waeren gerne viiiiiiiel laenger geblieben, denn auch unser Guesthouse, das Queen Inn (danke nochmal an Kim und Mark fuer den Tipp!), war einmalig! Wieder erholt machten wir uns an die naechste Etappe: nach 24 Stunden mit Jeep, Bus, Trishaw und nochmal Bus gelangten wir an unser letztes Ziel, den GOLDEN ROCK. Auf der Ladeflaeche eines Trucks wurden wir schliesslich in einer Achterbahnfahrt einen Teil des Berges hinaufgefahren und erklommen den Rest des Weges zu diesem beliebten Pilgerort der Buddhisten zu Fuss.

From Myanmar

Das Besondere an diesem goldenen Felsen ist, dass er nur mit einem geringen Teil seiner Grundflaeche den Boden beruehrt und dennoch nicht den Hang hinabpurzelt. Unseren letzten Tag in Myanmar verbrachten wir erneut in YANGON, wo wir den halben Tag im Kino sassen, denn es lief gerade das Europaeische Filmfestival (u.a. mit "Wer frueher stirbt ist laenger tot" als deutschen Beitrag).
Abschliessend koennen wir nur waermstens empfehlen, sich dieses Land und seine Menschen selbst einmal anzuschauen. Man kann mehr Gutes tun als man denkt.

*Nach dem gleichnamigen Buch von George Orwell, dass wir sehr empfehlen koennen.

29. Oktober 2008

Bangkok

Nun haengen wir also bereits seit einer Woche in Bangkok rum, da wir aufgrund verschiedener Thailaendischer, Burmesischer und Indischer Feiertage auf unsere Visas etwas laenger warten mussten als geplant. Aber es gibt schlimmere Staedte, in denen man festsitzen kann als das rund um die Uhr quirlige Bangkok. Ich mag diese Stadt einfach. Egal, ob man sich die typischen und sehr beeindruckenden Touristenattraktionen, wie etwa den Grand Palace und das Wat Pho, ansieht

From Bangkok

From Bangkok

From Bangkok

oder sich einfach durch das Gewusel der Stadt treiben laesst. Sogar das Travellerviertel hat Etwas mit seinen tausend Strassenstaenden, wo man zu jeder Tages- und Nachtzeit sehr billig und lecker essen und trinken kann. So muss auch taeglich mindestens eine frische Ananas dran glauben und wir trinken fleissig frischen O-Saft fuer 50 cent den halben Liter!!! Und ueberhaupt, das Essen ist einfach immer koestlich. Thailand ist fuer mich kulinarisch gesehen das Frankreich Asiens. Zum Glueck hat sich auch Clarissa gleich in den Bann von Bankok ziehen lassen und so bemerkten wir gar nicht wirklich wie die Zeit verging. Weitere nennenswerte Aktivitaeten neben den oben genannten Attraktionen waren ein Besuch im VIP-Kino und ein Abend beim Muay Thai Boxen. Zwei absolute "must sees"! Das VIP Kino kostet etwa soviel wie ein Kinobesuch in Deutschland, bietet aber etwas mehr Konfort (die Sitze sind ungefaehr First-Class equivalent und koennen fast zum Bett umfunktioniert werden) und Service (zunaechst geht es in die Lounge, wo man einen Inklusiv-Cocktail und reichlich leckere Hors-d'hoeuvres serviert bekommt und dann gibt's im Kino Bedienung am Platz mit soviel Popcorn und Softdrinks bis man platzt ;-).

From Bangkok

Sowas wuerde in Deutschland bestimmt auch einschlagen... Das Gemaetzel beim Muay Thai war ein krasser Kontrast, aber auch sehr faszinierend.

From Bangkok

Die Jungs trainieren ca. ab ihrem sechsten Lebensjahr, bis sie irgendwann keinen Schmerz mehr spueren und dann sind sie wohl reif fuer den Ring?
Ausserdem hatten wir wieder einmal Glueck und haben auch hier "locals" kennengelernt. Im Flieger von KL nach BKK haben wir Kevin kennengelernt, einen amerikanischen Expat, der schon seit 10 Jahren hier lebt. Der hat uns gleich seine Karte in die Hand gedrueckt und so sassen wir zwei Tage spaeter mit ihm und seiner thailaendischen Freundin beim Abendessen. Witziger Weise hatte Kevin das gleiche Restaurant am Fluss herausgepickt, in dem ich bereits vor vier Jahren - damals auf Reisen mit Andi - von Locals hingefuehrt wurde. Alles in allem hat sich also doch nicht soviel veraendert in den letzten vier Jahren, ausser, dass ein paar neue Wolkenkratzer und Megamalls hinzugekommen sind - aber das gehoert wohl bei asiatischen Metropolen einfach zum Guten Ton.
Ein fester Punkt in unserem Tagesablauf hier in BKK stellt uebrigens auch der (fast) taegliche Besuch beim Schneider dar. Leider stellte sich heraus, dass wir mit unserer Wahl nicht so gluecklich gewesen sind, da wir bisher schon FUENF Anproben hinter uns haben und bei Clarissas Sachen wieder Aenderungen noetig waren. Ausserdem werden von uns geforderte Aenderungen zum Teil einfach nicht ausgefuehrt oder einfach das genaue Gegenteil gemacht. Waere alles nicht so dramatisch, wenn der Schneider nicht in einer anderen Ecke von BKK liegen wuerde und wir je nach Verkehrslage ca. 1 Stunde hin und zurueck rechnen muessen. Aber gut, inzwischen nehmen die Sachen, die wir bestellt haben, Form an und letzten Endes werden wir glaube ich sehr zufrieden sein, da die Qualitaet grundsaetzlich stimmt. Und Zeit hatten wir ja zum Glueck auch genug.
Jetzt muessen wir morgen eigentlich nur noch unsere Indien-Visas abholen und evtl. noch eine Thai Massage ueber uns ergehen lassen ;-) und dann geht es Freitag Morgen in den Flieger nach Burma. Dann heisst es wahrscheinlich wieder Funkstille im Blog, so wie ich die Internet-Lage in diesem freiheitsliebenden Land einschaetze (hoffentlich wird unser Blog nicht ueberwacht?!). Nein, im Ernst, ich denke, wir haben uns gut auf unseren Besuch in diesem Land vorbereitet und haben uns informiert, wie man den Menschen dort moeglichst etwas Gutes tun kann. Ob das klappt, erfahrt Ihr dann beim naechsten Mal. Wir freuen uns jedenfalls sehr auf Land und Leute!

26. Oktober 2008

Urlaub vom Urlaub

Die Togean Islands - ein kleines Inselparadies fuer sich und die stressige Reise (siehe unten) alle Mal wert! Weisse Straende, unberuehrte Inseln so weit das Auge reicht, das glasklare Meer erstrahlt in allen moeglichen Blautoenen, Atolle, Riffe und und und... und wir waren mehr als gluecklich, endlich angekommen zu sein!

From Togean Islands (Sulawesi)

Wer sich jedoch hierher begibt, sollte keine Scheu vor Tieren jeglicher Art haben, Unterkuenfte mit sagen wir, etwas einfacherer Ausstattung, nicht scheuen und Taucher nicht verzweifeln, wenn der Tiefenmesser mal nicht funktioniert oder an dessen vorgesehener Stelle ploetzlich ein Loch klafft.
Unsere erste Inselstation hiess Pagempa Island. Die dortige "Lodge" mit ihren 8 Bungalows wird von einer unglaublich netten Familie gefuehrt, die unermuedlich versuchte, uns in die Tiefen der indonesischen Sprache einzufuehren - denn englisch spricht nur der Chef. Unsere Behausung war einfach, aber irgendwie auch heimelig: das Bad befand sich unter freiem Himmel (hat auch was!), eine Tonne voller Regenwasser und ein Schoepfeimer fungierte sowohl als Dusche als auch als Toilettenwasser und die Huette war ein hochwertiger Bretterverschlag mit im Dachstuhl nistenden Fledermaeusen. Unsere 4 Tage auf Pagempa sind fuer den Leser wohl eher unspektakulaer, wir enthalten sie euch natuerlich dennoch nicht vor: neben sonnen, essen und Sonnenuntergaengen hiess es schnorcheln an fantastischen Riffen (=Aquarium)...

From Togean Islands (Sulawesi)

und frische Kokosnuss trinken und essen

From Togean Islands (Sulawesi)

From Togean Islands (Sulawesi)

Aber es gab in diesem ermuedend klingenden, entspannenden Alltag auch Momente der Aufregungen, vor allem der tierischen Art. Angefangen bei Ratten, die ihre naechtliche Toilette direkt ueber dem Bett eines franzoesischen Paerchens eingerichtet hatten (dieses Problem war nach einem kleinen Giftanschlag dann allerdings ganz schnell geloest). Auesserst giftigen Tausendfuesslern, deren Erscheinen die EINHEIMISCHEN zu panischen Toetungsversuchen dieser echt ekligen 20cm langen Viecher brachte. Und zu guter Letzt die Begutachtung und gleichzeitige Befreiung der heimischen Coconut Crabs - diese kokosnussessenden, palmenerklimmenden Krabben sind eigentlich geschuetzt, werden aber dennoch gefangen und fuer viel Geld nach China verkauft. 2 dieser Prachtexemplare kauften wir, d.h. die Gaeste der Lodge, einem Krabbenjaeger ab und liesen sie auf unserer Insel wieder frei.

From Togean Islands (Sulawesi)

Aufgrund eines nicht vorhandenen Tauchmasters, entschieden wir uns dann zum Wechsel in ein anderes Domizil auf der Insel Kadidiri, dem "Paradise Resort". Dieses machte seinem Namen alle Ehre!

From Togean Islands (Sulawesi)

Und der Standard stieg: es gab (meistens) fliessend Wasser! Unser Alltag veraenderte sich die kommenden 7 Tage extrem. Denn zum bisherigen Ablauf kamen nun noch Tauchgaenge an den schoensten Riffen und Atollen mit den buntesten und vielfaeltigsten Fischen und Korallen, die wir bislang gesehen hatten, hinzu (=Aquarium extreme! Leider gibts keine Tauchfotos, da unser Kameracase irgendeinen Flug nicht ueberlebt hat). Sowie die Nutzung unserer neu erstandenen Traveler-Haengematten zum noch entspannteren Betrachten des Sonnenuntergangs.

From Togean Islands (Sulawesi)

Doch auch die Zeit im kleinen Paradies hatte ein Ende und so traten wir vor einer Woche den gleichen Weg zurueck nach Manado an (14 Stunden Faehre, 10 Stunden Bus), um von dort aus ueber Kuala Lumpur nach Bangkok zu fliegen. Hier werden wir bis kommenden Freitag bleiben muessen, da wir auf diverse Visa warten. Am 31. Oktober heisst es dann ab nach Myanmar!

23. Oktober 2008

48 Stunden im Leben eines Travellers - Eine Photoreportage

Nach langer Pause - wir waren quasi hinter dem Internet-Mond bzw. sind unter dem Radar der Kommunikationstechnologie geflogen - nun wieder ein kleiner Schwank aus unserem Travellerleben. Diesmal in Form einer Photoreportage ueber unsere Odyssee von Bali auf die Togean Islands in Sulawesi.

7.10.08 - 17h25: Voller Vorfreude auf die uns bevorstehende Reise checken wir beim hochmodernen Lion Air Schalter ein (hier zaehlt Handarbeit noch etwas)
From Togean Islands (Sulawesi)

7.10.08 - 18h36: Und schon geht's an Bord...
From Togean Islands (Sulawesi)

7.10.08 - 18h47: ... der hochmodernen Boeing. Zum Glueck sitzen wir am Notausgang und machen uns gleich mal mit den "Emergency Procedures" vertraut!
From Togean Islands (Sulawesi)

7.10.08 - 20h46: Die erste Etappe ist geschafft. Unser Flieger ist heil in Makassar (auf Sulawesi) gelandet, wo wir einen Zwischenstopp (vermutlich ohne Wartung) einlegen. Zumindest ist das Terminal hier wirklich hochmodern und unsere neuen Boardingpaesse haben sogar Strichcodes! Uebrigens gabs im Flieger leider keine Snacks oder Essen, von daher haben wir uns hier mit dem Noetigsten eingedeckt. Eine Packung Butterkekse und eine Ritter Sport Knusperflakes (kein Scheiss!) - mehr war in der Schnelle leider nicht aufzutreiben...
From Togean Islands (Sulawesi)

8.10.08 - 0h14: So freut sich ein Traveller, wenn er um kurz nach Mitternacht im netten Manado (Nord-Sulawesi) noch ein total ueberteuertes, voellig verschimmeltes "VIP" Zimmer bekommt. Das war echt der letzte Witz: zugleich eines der teuersten und schlechtesten Zimmer, die wir bisher auf unserer ganzen Reise bewohnt haben. Aber leider kann man eben um Mitternacht in einer fremden Stadt nicht mehr so waehlerisch sein, wenn man am naechsten Morgen um 6h wieder auf den Beinen sein muss, denn unser Ziel ist noch fern. Immerhin bekommen wir 5 einigermassen anstaendige Stunden Schlaf!
From Togean Islands (Sulawesi)

8.10.08 - 0h14: ... ach ja, das ist die Tropfsteinhoehle/Dampfbad, die als unser nettes Bad fungiert (die Dusche tropft permanent heisses Wasser - ja klar HEISSES Wasser, denn wir sind ja schliesslich im "VIP Room" mit hot water. Wir sind hin und weg!)
From Togean Islands (Sulawesi)

8.10.08 - 6h46: Schon wieder voellig fit (?) sitzen wir am Fruehstueckstisch und essen (fuer die Uhrzeit sehr passend) das typische indonesische Fruehstueck: gebratener Reis mit Ei drauf. Aber da wir ja kein echtes Abendessen hatten, essen wir das jetzt einfach mal und vergessen die Uhrzeit.
From Togean Islands (Sulawesi)

8.10.08 - 8h03: Die gute Nachricht ist, wir koennen direkt von Manado nach Gorontalo in einem Mini-Van fahren, der uns sogar im Hotel abholt. Die schlechte ist: mit Fahrer sind wir 8 Leute, und der Mini-Van ist eher ein Maxi-Auto und es ist ENG... seeeehr ENG!
From Togean Islands (Sulawesi)

8.10.08 - 13h20: Eine willkommene Pause um die "blutenden" Hinterterteile auf dieser insgesamt 12 Stunden dauernden Fahrt etwas zu entspannen. Ausserdem gibt es hier leckeres sulawesisches Mittagsmenu (wir beten das unsere Maegen das anstandslos mitmachen - und alles geht gut!). Man beachte auch die nette Inneneinrichtung der Gaststaette ;-)
From Togean Islands (Sulawesi)

8.10.08 - 19h20: Uebergluecklich (man sieht es nur leider kaum in meinem Gesicht) kommen wir tatsaechlich rechtzeitig in Gorontalo am Hafen an, um die Faehre zu den Togean Islands zu bekommen, die nur zweimal die Woche faehrt! Leider ist gerade der siebte Tag nach Ende des Ramadans und hunderte von Indonesiern fahren nach den ganzen Familienfeierlichkeiten wieder zurueck nach Hause. Dementsprechend ist die Faehre berstend voll und hoechstwahrscheinlich hochgradig ueberfuellt. Der Stoff, aus dem Faehrungluecke sind. Aber man soll ja immer das Licht im Dunkeln sehen: wir haben die letzten beiden Betten in einer Kabine der Crew bekommen (die Crew vermietet gerne Ihre Kabinen an die Touris, die nicht eingezwaengt an Deck uebernachten moechten). Allerdings gab es nur noch eine "Hot Cabin". Wir dachten zuerst, das heisst ohne aircon - allerdings hiess es eigentlich "direkt neben dem Motor" und somit um die 40 Grad heiss, als wir erstmal losgefahren sind. Aber Spass muss sein, also versuchen wir die Massen zu verdraengen, die diese Holz(!)-Faehre potentiell zum Untergehen bringen koennte und versuchen, in der Hitze fuer einen Moment die Augen zuzudruecken!
From Togean Islands (Sulawesi)

9.10.08 - 5h33: ... was uns nicht wirklich gelungen ist. Hier noch eine kleine Impression des Gangs vor unserer Kabine.
From Togean Islands (Sulawesi)

9.10.08 - 5h33: ... endlich: Land in Sicht!
From Togean Islands (Sulawesi)

9.10.08 - 5h41: Aber die Togean Islands sind leider ein recht grosses Archipel im Archipel (Indonesien) - also muessen wir leider noch ein paar Stunden weiter fahren, bis wir zu dem von uns anvisierten Ziel gelangen. Und der Aufenthalt in den Haefen davor ist - bedingt durch wildes Auf- und Entladen und Aus- und Einsteigen - leider auch nicht sehr kurz.
From Togean Islands (Sulawesi)

9.10.08 - 9h10: Also machen wir es uns an Deck "bequem" und geniessen ein wenig die Aussicht auf die Inseln und die relativ frische Luft nach unserer Nacht in der Kabine. Vor Clarissa sitzt uebrigens das Crewmitglied, das uns sein Bett in der Kabine ueberlassen hat.
From Togean Islands (Sulawesi)

9.10.08 - 10h44: ENDLICH DA (fast) - ein kurzer letzter Blick zurueck auf unsere Faehre (Holzkahn)...
From Togean Islands (Sulawesi)

9.10.08 - 10h49: ... und schon zwaengen wir uns mit zwei netten Hollaendern in ein kleines Boot, um vom Hafen in Katupat auf die Insel rueberzusetzen, auf der unsere Bungalows stehen.
From Togean Islands (Sulawesi)

9.10.08 - 10h49: Der Strand ist bereits in Sichtweite.
From Togean Islands (Sulawesi)

9.10.08 - 12h51: Nach ausgiebigem Mittagessen (hier ist Vollpension angesagt, da es auf der Insel ausser unseren Bungalows nichts gibt - und schon gar kein Restaurant) haengen wir uns vor unserem neuen Domizil in die Haengematte. Mensch kann das Travellerleben schoen sein!!!
From Togean Islands (Sulawesi)

So das war's fuers erste. Wir werden in den naechsten Tagen aber noch einen Post schreiben, indem wir Euch mehr von der Guten Seite des Travellerlebens berichten werden, naemlich unserem traumhaften Aufenthalt auf den Togean Islands!!!

Und fuer alle, die das gerne auch mal auf der Karte nachverfolgen moechten:

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