26. September 2008

Im Land der Moscheen

Morgens, 05.50 Uhr in Indonesien. Der Muezzin ruft. Und das nicht zum ersten Mal in dieser Nacht. Weitere seiner Kollegen gesellen sich hinzu und rufen weit und voller Inbrunst uebers Land... Die Muezzine sind sicherlich ein Teil des Alltags, an den wir uns ersteinmal gewoehen mussten, vor allem nachts. Aber Oropax wirken Wunder! Dennoch hiess unser Hauptmotto bei der Suche einer Unterkunft bislang, so weit wie moeglich von der naechsten Moschee entfernt unterzukommen, denn kommt man zu nah, hat man das Gefuehl, der Muezzin sitze direkt auf der Bettkante. Das ist allerdings manchmal gar nicht so einfach, da Indonesien der Staat mit der groessten moslemischen Bevoelkerung ist.
Zum Glueck hatten wir in unserer netten Unterkunft in Yogyakarta (= Yogya) keine Schlafprobleme. So starteten wir vollkommen entspannt einige Streifzuege durch die Stadt und deren Umgebung. In bruetender Hitze erkundeten wir zunaechst den zugaenglichen Teil des sog. Kraton, des Sultanpalasts, und erhielten spontan von einem der Musiker des Sultans die ein oder andere "Insiderinformation" ueber die Sultansfamilie (wir schweigen hierueber natuerlich!).

From Java

Auch unsere anschliessende Erkundung der Umgebung des Kraton war sehr beeindruckend. Diese ist bekannt fuer ihre vielen schoenen kleinen Gassen und vor allem die unzaehligen Vogelkaefige, die auf der Veranda oder einfach auf der Strasse haengen. Da Yogya insbesondere fuer seine Batikkunst bekannt ist, besichtigten wir zum Ende unseres Rundgangs eine Batikfabrik und bestaunten die Damen, die in aufwendiger Feinarbeit und mit beissendem Wachsgeruch in der Nase die Stoffe bemalen, die Maenner fokussierten sich eher aufs Stempeln und zeichnen von Mustern.
Die kommenden Tage begannen dann nicht unbedingt wegen des Weckrufs des Muezzin recht frueh. Etwa eine Stunde von Yogya entfernt liegt der Borobudur Tempel, eine der groessten buddhistischen Tempelanlagen der Welt, die man am besten zu Sonnenaufgang besucht. Der Tempel ragt majestaetisch aus seiner Umgebung hervor: 9 Stockwerke, gebaut auf einem Huegel, die verziert sind mit Buddhafiguren, sehr schoenen Reliefs und die oberen 3 Stockwerke sind besetzt mit einer Hauptstupa, die umgeben ist von weiteren 72 kleinen Stupas, in denen wiederrum jeweils ein Buddha sitzt (alles klar?). Das fruehe Aufstehen wurde mit einer mystischen Morgenstimmung belohnt, der Nebel noch ueber den umliegenden Waeldern und Bergen haengend...

From Java

From Java

Getruebt wurde die Stimmung nur kurzzeitig von einer kleinen Wespe, die (natuerlich) Till stach. Aber: war nicht schlimm, die Dschungelbiene hatte es mehr in sich! Am Abend fuhren wir dann, nach ein paar Stunden Entspannung am Pool, zum Prambanan Tempel, der groessten hinduistischen Tempelanlage Indonesiens. Da diese jedoch bei einem Erdbeben vor 2 Jahren stark beschaedigt wurde und momentan nicht vollkommen zugaenglich ist, entschieden wir uns dazu, die Anlage bei Nacht von aussen anzusehen und gleichzeitig ein kulturelles Highlight des Landes mitzunehmen: das Prambanan-Ballett, welches direkt vor der Tempelanlage tanzt.

From Java

Die zweistuendige Auffuehrung mit glitzernden Kostuemen war sehr bunt, die Bewegungen sowohl grazil als auch kaempferisch, es gab noch echtes Feuer auf der Buehne (dabei stand die halbe Buehne in Flammen und man hatte das Gefuehl, gleich schmilzt unsere Kamera dahin), jedoch war die traditionelle Musik ein wenig gewoehnungsbeduerftig... und nach 2 Stunden Sitzen auf blossem Stein waren wir dann auch froh, den finalen Applaus im Stehen geben zu koennen ;-)
Wieder recht frueh ging es am kommenden Tag mit dem Minibus in einer 11-Stunden Fahrt weiter Richtung Osten Javas, zum Mount Bromo, einem der aktivsten Vulkane Indonesiens. Anders als die anderen Traveler blieben wir einen Tag laenger dort (normal ist ein halber Tag), was sich als sehr gute Entscheidung herausstellte. Da unser Hostal in einiger Enfternung zum Krater lag, stoppten wir am naechsten Tag an der Strasse einen Minibus und baten um Mitfahrt. Das nette indonesische Ehepaar, das im Auto sass, nahm uns freundlich auf und begutachtete uns waehrend der gesamten Fahrt mit strahlenden Augen. Super suess! Ab dem Parkeingang ging es zu Fuss ueber die aschig-sandige Caldera in einem Stundenmarsch zum Mount Bromo und dem an dessen Fuss liegenden Tempel. Wir verbrachten den kompletten Mittag und Nachmittag auf dem Rande des Kraters und blieben, trotz immer mal wiederkehrender extremer Schwefelwolken, bis zum Sonnenuntergang dort. Einer der friedlichsten Orte, an dem wir seit langem waren, denn wir waren stundenlang die einzigen Menschen dort und es war nichts zu hoeren ausser dem brodelnden Vulkan und den Windboeen, die an uns vorbei zogen...

From Java

From Java

Uebergluecklich und von Kopf bis Fuss verstaubt bzw. versandet, wanderten wir im Halbdunkel zurueck in den naechsten Ort und liessen uns nach einem wohlverdienten Abendmahl in rasender Bergabfahrt auf 2 Mopeds (wer bremst verliert!) zurueck in unser Hostal fahren. Und dann hiess es mal wieder:
Morgens, 02.30 Uhr in Indonesien. Der Muezzin ruft... diesmal ist es allerdings nicht ganz so aergerlich, da wir sowieso aufstehen muessen, um rechtzeitig beim Aussichtspunkt Penanjakan zu sein, fuer den absolut umwerfend schoenen Sonnenaufgang ueber dem Mount Bromo. Im Halbdunkel kommt man dort an und wartet, bis die Sonne ueber den Bergen im Osten aufgegangen ist.

From Java

From Java

Mit dem Morgenbus fuhren wir direkt weiter nach Bali, wo wir 12 Stunden spaeter in Lovina (im Norden) ankamen und nun einen neuen Teil dieses riesigen Landes geniessen. Ein Grund fuer unsere doch recht rasche Reise durch Java war uebrigens das nahende Ende des Ramadan. Am 1. und 2. Oktober steht dann ein grosses Fest an, zu dem viele Moslems ihre Verwandten besuchen und der oeffentliche Transport mitunter recht chaotisch werden kann. Da in Bali der Hinduismus vorherrscht und die Insel in ihrer Groesse doch recht ueberschaubar ist, hoffen wir hier auf gemuetliche und kurze Busreisen.

19. September 2008

Von Menschenaffen und Kontrasten

Da samma wieder, liebe Freunde des Blogs - oder wie die Begruessung hier in Suedostasien heisst: "Hello, my friend!" Und gleich danach kommen in der Regel irgendwelche Dienstleistungsangebote... Nach dem etwas un-asiatischen, weil entwickelten und sauberen, Singapore, haben wir uns gleich fuer den direkten Kontrast entschieden, und sind mit dem Flugzeug nach Medan (Nord-Sumatra) geflogen und dort in einen "local" (das heisst "total fertigen") Bus gestiegen, der uns nach ein paar Stunden Po-Schinderei und vielen "lokalen" Eindruecken mitten im Dschungel in dem kleinen Oertchen Bukit Lawang abgesetzt hat. Der Ort waere wohl auf keiner Traveller-Landkarte vermerkt, wenn hier nicht eine kleine Wiedereinwilderungsstation fuer Orang-Utans beheimatet waere. Nach unserem Dschungelabenteuer in Ecuador etwas "Dschungel-faul" geworden, haben wir uns nur fuer ein eintaegiges Trekking durch den Urwald entschieden. Und das war goldrichtig! Nicht etwa, weil der Dschungel hier nicht haelt, was er verspricht, sondern weil man bereits nach ein paar Stunden so oft mit unseren Verwandten aus dem Urwald Aug in Aug stand, dass sich ein Tag als voellig ausreichend erwies. Mit relativ geringen Erwartungen waren wir aufgebrochen (in Ecuador hatten wir nur ein paar Affen aus sehr grosser Entfernung gesehen), doch bereits nach etwa einer halben Stunde konnten wir den ersten Oran-Utan nur etwa 10m entfernt durch die Baeume schwingen sehen. Ein sehr majestaetisches Tier, dass einem zugleich Respekt einfloesst und irgendwie naeher geht als viele andere Tiere, die in ihrem Gencode etwas weiter entfernt liegen. Also gab es gleich zu Beginn Gaensehautgefuehl und der Trek konnte nicht mehr schlecht werden. Es stellte sich spaeter heraus, dass es in diesem Teil des Dschungels (nahe der Einwilderungsstation - und einer Fuetterungsstelle fuer die halbwilden Tiere) nur so wimmelt von Orang-Utans und man wirklich sehr nahe an die Tiere rankommt. Bei dem einzigen maennlichen Exemplar, das wir gesehen haben, haben wir allerdings freiwillig einen guten Sicherheitsabstand gehalten.

From Sumatra

Bei bis zu 120kg Gewicht und leicht reizbarem Gemuet ist der maennliche Orang-Utan nicht gerade der beste "Buddy" im Urwald. Allerdings sind bei den halbwilden (sprich eingewilderten) Orang-Utan Weibchen auch ein paar dabei, die ziemlich agressiv drauf sind. Das liegt aber leider meistens an deren Geschichte. Immer wieder werden hier in Nordsumatra naemlich Orang-Utans von irgendwelchen A...loechern als "Haustiere" gehalten, was in total verstoerten Tieren resultiert und den Knacks bekommen sie dann auch nach der Einwilderung oft nicht wieder los. Immerhin scheint das Einwilderungsunternehmen bei dem Grossteil der Tiere recht erfolgreich zu sein. Und die Gelegenheit, Orang-Utans so nahe und doch in ihrer natuerlichen Umgebung zu sehen, war wahrscheinlich das TIERHIGHLIGHT unserer Reise (und das will nach unserem Galapagostrip schon was heissen). Allerdings waren wir auch froh, als der Trek dann vorbei war, denn unser Guide hat uns schon extrem durch den Dschungel gescheucht und das nicht immer auf den "ausgetretenen" Pfaden und bei schweisstreibenden klimatischen Verhaeltnissen. Mich hatte zu allem Ueberfluss auch noch eine Dschungelwespe an der Stirn gestochen, was recht schmerzhaft war und zu einer grossflaechigen Schwellung fuehrte. Ist aber alles nach ein paar Tagen wieder abgeklungen. Ach ja, was man zu Bukit Lawang bzw. unserer Unterkunft ("Jungle Inn" - der Name war Programm) noch sagen kann: unsere erste RICHTIG FETTE Spinne auf dem Klo (ziemlich nervig wenn man leicht arachnophob ist und in der Nacht dringend muss...), und die erste Bekanntschaft mit Ratten im Zimmer. Allerdings haben wir die Ratten nicht gesehen, sondern nur am naechsten Morgen bemerkt, dass sie zwei komplette Muesliriegel aus unseren offenen Rucksaecken haben mitgehen lassen (erstaunlicherweise war die Kartonpackung aufgeknabbert und zwei Riegel inkl. Aluverpackung restlos verschwunden). Zum Glueck haben es die Ratten aber dabei belassen und keine Schaeden an unseren Rucksaecken und Kleidungsstuecken hinterlassen. Eigentlich haetten wir bezgl. Essen im Rucksack vorsichtiger sein muessen, aber wenn man gerade aus Singapore kommt, neigt man nicht gerade dazu, an Ratten im Zimmer zu denken. Naja.
Den Rest unserer Zeit auf Sumatra haben wir mit sehr langen und anstrengenden Busreisen und sehr entspannten und einsamen Aufenthalten an Kraterseen verbracht. Zuerst waren wir am Danau Toba, dem groessten Kratersee der Welt, in dem eine Halbinsel untergebracht ist, die so gross ist wie Singapore.

From Sumatra

Der Ort in dem wir uebernachtet und ausgespannt haben, heisst Tuk-Tuk. Angeblich waren hier fette Full Moon Rave Parties angesagt bevor die Szene nach Thailand abgezogen ist... heute zeugen davon aber nur noch total ueberdimensionierte Hotels mit viel zu viel Zimmern fuer viel zu wenig Gaeste und ein paar "Magic Mushroom" Schilder an manchen Laeden. Dass so wenig los war, war ja eigentlich ganz nett, aber uns war es dann doch fast etwas zu ruhig. So waren wir z.B. meistens die einzigen Gaeste in den Restaurants und das ist dann doch etwas seltsam. Und nachdem wir uns gerade nach einer netten Woche in Singapore von meinem Bruder getrennt hatten, kam dann zum ersten mal auf unserer Reise ein etwas nachhaltigeres Heimweh auf. Das wurde etwas besser, als wir auf der Weiterreise zum naechsten Kratersee "Danau Maninjau" zwei nette Paerchen kennenlernten, die wir dann auch vor Ort wieder trafen.

From Sumatra

Nachdem wir auch hier entspannte Tage verbracht haben, die lediglich von einer Mopedfahrt um den See unterbrochen wurden, haben wir dann aber auch irgendwie genug von der Ruhe auf Sumatra gehabt und haben uns sehr auf Java gefreut. Ausserdem wurde uns in der letzten Nacht in Maninjau auch noch zum ersten mal etwas geklaut. Zum Glueck nur unsere Badehosen (das Bikinioberteil wurde da gelassen?!), die auf der Veranda zum trocknen hingen, aber aergerlich war es natuerlich trotzdem. Da auch allen anderen Gaesten in dieser Nacht ihre Badeklamotten gestohlen wurden, handelte es sich wahrscheinlich eher um einen Streich von Kindern. Da wir aber an diesem Tag relativ frueh los mussten, haben wir es nicht mehr heraus bekommen. Nach einer Uebernachtung in Padang war es dann soweit und wir haben den Flieger nach Jakarta genommen (es war uns gerade nicht nach einer weiteren 35h Busfahrt... und preislich hat sich das kaum was gegeben).
Wie vermutet war es in Jakarta vorbei mit der Ruhe. Und das war uns eigentlich auch ganz recht so. Wir haben dort zwei Naechte uebernachtet, da wir ein paar Sachen organisieren mussten und aus gegebenem Anlass ein paar Badeklamotten kaufen wollten. Also haben wir unseren Tag in Jakarta damit verbracht, stundenlang am Bahnhofsschalter anzustehen, um unsere Zugtickets nach Yogyakarta zu bekommen (wegen Ramadhan und der damit verbundenen Ferienwoche war extrem viel los), ins Reisebuero zu gehen und unseren Flug von Bali nach Sulawesi zu buchen, und dann in eine der praechtigsten Shoppingmalls zu gehen (Plaza Indonesia). In der Shopping Mall haben wir dann nach den recht "einfachen" Tagen auf Sumatra wieder ein wenig Westen geschnuppert, haben uns einen guten Kaffee bei Starbucks gegoennt und auch das Badehosenproblem geloest. Ansonsten muss man sagen, dass die zwei Malls in denen wir waren wirklich den absolut krassesten Kontrast darstellten, den wir seit langem auf unserer Reise gesehen haben. Ein Block von den Malls entfernt herrscht bittere Armut und wenn man diese vollklimatisierten Palaeste betritt, fallen einem zunaechst einmal nur die heftigsten Luxusmarken in den Blick: Prada, Armani, Tiffany, Lange & Soehne (fuer Uhrenkenner), und wirklich sehr viele weitere solche Nummern haben hier ihre eigenen kleinen Geschaefte.

From Java

So eine luxurioese Mall hatten wir selbst in Singapore nicht gesehen und da waere der Kontrast zur direkten Umgebung weitaus geringer ausgefallen. Naja, zum Glueck gab es auch ein paar Geschaefte fuer den Travellergeldbeutel und so sind wir gluecklich und zufrieden aus dem Einkaufsmekka raus und in den naechsten Strassen-Essensstand rein (bzw. nicht wirklich rein, weil ja per Definition auf der Strasse). Dort haben wir mit dem bisher besten Nasi Goreng (gebratener Reis) und Mie Goreng (gebratene Nudeln) unseren Jakartaaufenthalt abgerundet.

From Java

Am naechsten Morgen gings mit dem klimatisierten "Eksekutif" Zug nach Yogyakarta. Ein sehr angenehmes Reiseerlebnis und eine nette Zugfahrt obendrein. In Yogyakarta angekommen, haben wir dann endlich gefunden, worauf wir uns schon laenger gefreut hatten: ein super schoenes Guesthouse (mit Pool!) zu einem angemessenen Preis (10EUR), endlich ein paar Mitreisende um einen herum, und leckere Restaurants, in denen wir mal nicht die einzigen Gaeste waren. Und nachdem nun auch die anfaenglichen Magen-Darm-Probleme ueberwunden scheinen, koennen wir diese nette Stadt richtig geniessen. Morgen stehen die grossen Highlights Borobudur (eine buddistische Tempelanlage) und eine Balletvorfuehrung vor dem Prambanan Tempel (hinduistisch) auf dem Programm. Mit der Internetkonnektivitaet stellt sich das in Indonesien bisher uebrigens etwas schwieriger dar als gedacht. Also nicht gleich verzweifeln, wenn es wieder etwas dauert bis es wieder "Neues aus Indonesien" heisst ;-)

4. September 2008

Entering the tropical zone

Nachdem wir nun knapp 5 Monate durch doch recht frische Gefilde gereist sind, kamen wir letzte Woche endlich im warmen Singapur an! Oli, Tills Bruder, nahm uns gleich am Flughafen unter seine Fittiche und wir verbrachten 8 sehr schoene gemeinsame Tage. Als "Welcome to Asia" gings am ersten Tag direkt mit Taxi und Boot nach Rawa, einem kleinen Malayischen Inselparadies ca. 5 Stunden entfernt von Singapur. Auf dieser traumhaften Insel konnte und musste man nicht viel mehr machen als entspannen, schnorcheln, Beachvolleyball spielen, Sonnenuntergaenge geniessen, leckere Cocktails schluerfen und natuerlich koestlich essen! Unser taeglicher Blick von der Liege sah ungefaehr so aus:


Ein perfekter Einstieg in die kommenden Monate :-) Danke nochmal, Sir Oliver, dass Du uns diese unvergesslichen Tage ermoeglicht hast!!!
Die weiteren Tage in Singapur sind schnell zusammengefasst: tagsueber Organisation der kommenden Wochen und mehrmalige Botschaftsbesuche sowie verlustbedingtes Shopping und vom tropischen Regen eingeschraenktes Sightseeing, mittags und abends Olis Lieblingslocations besuchen, wobei vom einheimischen Foodcourt bis zum Pepper-Crab essen alles dabei war.
Morgen gehts nach Indonesien, wo wir die naechsten 6 Wochen durch Sumatra, Java, Bali und Sulawesi reisen werden. Hoffen wir mal, dass wir trotz Ramadan auch tagsueber etwas zu essen bekommen...

1. September 2008

Kiwis, Koalas und Kaenguruhs

Freunde, Reisen ist echt anstrengend :-) Aber das Warten hat, mal wieder, ein Ende und es gibt, mal wieder, jede Menge zu berichten.
Nach 2 Wochen und vielen gefahrenen Kilometern auf der Suedinsel Neuseelands, kamen wir also mit der Faehre wohlbehalten in Wellington an. Wellington ist eine sehr nette und relaxte Stadt mit vielen netten Cafes und einem, im wahrsten Sinne des Wortes, bunten Nachtleben, modetechnisch zurueckgefallen in die 20er Jahre - sehr sehr amuesant! Unsere wichtigste Aktion bestand jedoch zunaechst darin, einen Friseur aufzusuchen und unseren Haaren nach Monaten des Wuchernlassens endlich einmal etwas Gutes zu tun (wie man sieht verlor Till dabei einges an seiner Lockenpaarpracht). Nach einem Tag Grossstadt trug uns unser Ezy-Campervan gleich weiter Richtung Tongariro National Park in der Mitte der Nordinsel - auch bekannt als "Mordor" aus dem Herr der Ringe. Leider war an dieser Stelle Schluss mit Sonne und der Schnee versperrte uns jegliche Zufahrt zu dem Bergmassiv... Spontane Planaenderungen gewoehnt, fuhren wir also weiter zu den Waitomo Caves, die bekannt sind fuer ihre tausenden blau leuchtenden Gluehwuermchen. Und das sind WIRKLICHE Wuermchen, die mit von der Decke haengenden Spuckefaeden (man verzeihe den wohl nicht ganz korrekten biologischen Ausdruck...) ihre Beute fangen.


From Neuseeland No...


Sobald die Taschenlampen aus sind, sieht man tausende blauer Punkte an den Decken und Waenden der Hoehle erleuchten. Sehr beeindruckend! Als naechstes stand auf unserem straffen Zeitplan der Nordinsel das Staedchen Rotorua auf der Liste. Hier gibt es jede Menge Kultur und noch viel mehr thermische Aktivitaeten, so dass es in der Stadt und im Umland extrem nach Schwefel riecht. Neben diversen Thermalbadbesuchen besuchten wir also u.a. ein Maori Museum, das von Geysir- und Schlammfeldern umringt ist.


From Neuseeland No...



From Neuseeland No...


Total entspannt, aber immer noch etwas enttaeuscht darueber, den Tongariro National Park bzw. "Mordor" nicht gesehen zu haben, fuhren wir wieder etwas zurueck in den Sueden nach Taupo. Zum Glueck gab es dort Menschen, die uns auf eine grossartige Idee brachten: schaut Euch das Ganze doch von oben an! Kurzentschlossen (bzw. ich brauchte etwas laenger bis ich mich selbst ueberzeugt hatte) stiegen wir also in ein Flugzeug und sprangen wagemutig (fast) ueber dem Ort des Grauens ab.


From Neuseeland No...


Das war der WAHNSINN und wahrscheinlich nicht unser letzter Sprung :-)
Vom Herr der Ringe-Feeling eingefangen gings von "Mordor" direkt weiter nach "Hobbingen", (das zu Hause der kleinen Hobbits, fuer diejenigen, die den Film nicht kennen), d.h. dem Filmset bei Matamata .


From Neuseeland No...



From Neuseeland No...


Da das Gelaende einer Schaafszucht-Familie gehoert, war einer anschliessenden Schaafsfarmbesichtigung mit Schaafschur und Laemmchenfuettern nicht zu entgehen. Zum Schluss unserer wirklich fantastischen Neuseelandreise fuhren wir noch ein Stueck weiter noerdlich zur Coromandel Halbinsel und hatten hier, neben einem Abschiedsfruehstueck am Strand, noch einen unglaublich schoenen Tag am Meer:


From Neuseeland No...

(Cathedral Cove)

Mit Traenen in den Augen bestiegen wir also nach 3 Wochen Kiwiland den Flieger nach Sydney. Dort wurden wir jedoch gleich sehr herzlich von Amy, Jess und Steve begruesst, der Familie eines netten Aussies, den wir in Ecuador kennengelernt hatten und der uns bei seiner Familie untergebracht wissen wollte. Auch das Wetter war mal wieder auf unserer Seite und die Australische Sonne brannte gnadenlos auf uns nieder. Da war LSF 50 gerade genug! Sydney hat eigentlich alles, was man sich vorstellen kann: wunderschoene Straende vor der Haustuer, die am Wochenende mit sportbegeisterten Einheimischen und Gourmets bestueckt sind...


From Sydney


eine beeindruckende Skyline...


From Sydney


eine weltbekannte Oper...


From Sydney


schoene Wohnviertel und fuer hoeherschlagende Frauenherzen jede Menge Geschaefte ;-) Da wir nicht die Zeit hatten, uns die bekanntesten Tiere des Landes in freier Wildbahn anzuschauen, mussten wir uns leider mit dem Zoo begnuegen, wurden aber mit super suessen Koalas und Kaenguruhs belohnt.


From Sydney


Noch am gleichen Tag hiess es fuer uns: GOOD BYE DOWN UNDER! Und das war gleichzeitig der Startschuss fuer den dritten Teil unserer Reise: 4 Monate Suedostasien!